Warum?

Wallfahrten sind im Laufe der Geschichte unterschiedlich bewertet worden. Auch in vorchristlicher Zeit und bei den großen Weltreligionen - Buddhismus - Hinduismus - Judentum - Islam - hat es Wallfahrten gegeben.

Europa war seit Beginn der Christianisierung durchzogen von einem dichten Netz wichtiger und viel begangener Wallfahrtsstrassen, auf denen vom Osten zum Westen und vom Norden zum Süden, die Christen nach Rom zu den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus, oder nach Palästina zu den Stätten des Lebens und Sterbens Jesu oder nach Santiago de Compostela zum Grab des Apostels Jakobus des Älteren zogen. Auch durch die Gebete dieser, in früheren Zeiten nie endenden, Pilgerzüge ist Europa christliches Abendland geworden.

Später kamen dann die Marienwallfahrtsorte dazu; u.a. z.B. Kevelaer - der größte und meistbesuchte ist wohl Lourdes mit fast 6 Mio. Pilgern pro Jahr aus der ganzen Welt.

Wallfahrtsorte sind Orte der Gnade Gottes, an denen handgreiflich Wunder und Wunderbares sich ereignet hat und immer wieder ereignet. Sie sind Begegnungsstätten von Gott und Mensch, deren Erstereignis von Gott gesetzt wurde. Hier kann man Ruhe und Stille erfahren, danken und staunen und dies ausdrücken in Kirchen und Kapellen. Wallfahrtsstätten sind Kontaktpunkte in der sichtbaren Schöpfung, die Gott selbst markiert hat.
In Wallfahrten erfährt der Pilger besondere Wesenszüge; irdische Pilgerschaft, Gebet und Bitte, Trost und Hilfe, Stärkung des Glaubens. Pilger sind unterwegs, auf einem Weg zu Gott und zu den Menschen, genau wie Jesus damals und heute.

Wallfahrtsorte sind in der Geographie der Heilsgeschichte Schnittpunkte, in denen sich die Wege Gottes mit den Wegen der Menschen, die Wege der Gnade und die Wege des Glaubens treffen. Das pilgernde Volk Gottes will an den Wallfahrtsorten gewiss rückblickend die Entstehungs- und Gnadengeschichte erfahren. Es ist aber gleichzeitig von der nicht erlahmenden Hoffnung erfüllt, in eigenen Nöten ebenfalls erhört zu werden und Gnade zu erfahren.
Wallfahrten lösen den Einzelchristen aus seiner Einsamkeit heraus; sie lassen ihn Gemeinschaft erleben und werden so für ihn Tröstung und Stärkung seiner christlichen Existenz. Selbst wenn Pilger in ihren Sorgen und Nöten nicht erhört werden, gehen sie vielfach mit einem inneren Licht der Gnade und der Gottesfreundschaft zurück in ihren Alltag, um ihren Glauben auf neue Weise zu leben und zu erleben.
Wallfahrten, das heißt: Frohe Botschaft erleben und sie dann anderen Menschen nahe bringen in Wort und Tat!

Also, auf geht's!!! Wallfahren wir!!!

Wohin?

Assisi
Rom
Israel
Lourdes

 


[zurück]